Soziales – Kompetenz - Training

Sozial-Training / Soziales – Kompetenz - Training

„Soziale Kompetenz, ...
... die es dem Menschen ermöglicht, seine Interessen und Bedürfnisse zu artikulieren, sie mit anderen abzustimmen und auch ungerechte Verhältnisse zu verändern, setzt Offenheit für Erfahrungen und die Fähigkeit, Konflikte auszuhalten voraus“: ( Kempf 1987 )

Sprachlich betrachtet:
„sozial“
 –

 auf das zwischenmenschliche, das gemeinschaftliche bezogen


„Kompetenz“ –

Vermögen, Fähigkeit, Zuständigkeit, Befugnis, selbstorganisiertes Handeln

( Wird heute gerne als „Soft Skills“ bezeichnet )
 

Vier grundlegende Kompetenzklassen /
Schlüsselqualifikationen werden unterschieden

( Erpenbeck & Rosenstiel (2003) )

  • Personale Kompetenz
    ( Werthaltungen, Motive und Selbstbilder, / reflexiv selbstorganisiert )
  • Aktivitäts- und umsetzungsorientierte Kompetenzen
    ( Vermögen, alle Kompetenzen in die eigenen Willensantriebe zu integrieren und Handlungen erfolgreich zu realisieren, / aktiv und gesamtheitlich selbstorganisiert )
  • Fachlich-methodische Kompetenzen
    ( Wissen sinnorientiert einsetzen, / geistig und physisch selbstorganisiertes Handeln, mit fachlichen und instrumentellen Kenntnissen )
  • Sozial-kommunikative Kompetenzen
    ( Gruppen- und beziehungsorientiertes Verhalten, / kommunikativ und kooperativ selbstorganisiert )


Mögliche Definitionen:

Es existiert keine allgemein anerkannte Definition der sozialen Kompetenzen. Was als sozial kompetent angesehen wird, ist abhängig von der Kultur, den Gruppennormen und ggf. des Geschlechts (Gambrill 1995).
Dennoch sollen hier einige hilfreiche Eingrenzungsversuche zum besseren Verständnis nützlich sein:
Rampus (1947)
„ Maß für die Fähigkeit, sich in einem gegebenen sozialen Feld angemessen zu bewegen“.
Argyle (1972)
„Kenntnis und Anwendung angemessenen Interaktionsverhaltens in sozialen Situationen“.
Hinsch & Pfingsten ( 1983, 1998 )
„Verfügbarkeit und Anwendung von kognitiven, emotionalen und motorischen Verhaltensweisen“.

 

Sieben trainierbare Schlüsselkompetenzen / soziale Kompetenzen

  1. Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion
  2. Soziale Situationsdiagnostik
  3. Gesprächsführung
  4. Teamfähigkeit
  5. Steuern von Arbeitsprozessen
  6. Organisationskompetenz
  7. Kompetenz in der Kommunikation mit neuen Medien


Alle diese Fähigkeiten sind individuell und unterschiedlich durch zwischenmenschliche Interaktionen und positives Gelingen oder Modelllernen bei jedem Menschen vorhanden, in der Qualität jedoch sehr unterschiedlich. Somit dient ein soziales Kompetenztraining stets zur Steigerung und gelegentlich zur Verbesserung vorhandener Humanressourcen, die ein positiveres Selbstkonzept zur Folge haben!
(Gähl 2005) 
Positives Selbstkonzept
Petermann & Petermann ( 1989 )

„Das Selbstkonzept stellt die kognitive oder innere Repräsentation der eigenen Person dar. Aus einem positiven Selbstkonzept ent-steht Selbstvertrauen, das wiederum eine Voraussetzung für Selbstsicherheit ist“.

Trainingsprogramme der „sozialen Kompetenzen“ dienen demnach immer der Förderung bzw. Verbesserung des
Selbstkonzeptes  und zur Förderung der sozialen Wahrnehmung und des Rollenverhaltens.
„Der Hauptgesichtspunkt sozialer Kompetenzen ist also, das das kompetente Individuum aktiv bestimmt, was er oder sie in einer so-zialen Situation will, und ferner die Fertigkeit besitzt, die individuell definierten Ziele im Kontext bestimmter sozialer Situationen zu verwirklichen“. 
Wrubel, Brenner & Lazarus ( 1981 )
„Mit der Sozialkompetenz ist vor allem die Befähigung des Indivi-duums gemeint, sich selber helfen zu können und sozialen Kontakt zu Mitmenschen aufzunehmen. Damit verbunden ist die Verantwor-tung für sich selber und für andere individuell“. Dorsch ( 1982 )
Trainingsangebot(e)
Vielfach bewährt hat sich in der Praxis mit unterschiedlichen Adressa-tengruppen das „Gruppentraining der sozialen Kompetenzen“ nach Hinsch  & Pfingsten. Die Trainingsmaßnahme wird im Wesentlichen durch die Methode der Videofeedbackanalyse unterstützt, wo nach vor-gegebenen Rollenspielsituationen die Adressaten sich üben dürfen in:

  • Recht durchsetzen
  • Beziehungsebene
  • Um Sympathie werben

Ein „Gruppentraining der sozialen Kompetenzen“ in Anlehnung an Hinsch & Pfingsten bei Durchführung durch die Trainer/Innen des
AWOLON - Trainerkollektivs GAV  benötigt einen zeitlichen Umsetzungsrahmen von ca. 12-16 Unterrichtsstunden. Unterstützend flankiert wird das Training noch durch gruppendynamische Kommunikationsübungen, wo die wesentlichen Merkmale einer guten Kommunikation vermittelt werden.
Das „Gruppentraining der sozialen Kompetenzen“ ist zudem ein wesentliches Modul des Trainingsangebotes „Konflikt(selbst)management“ des AWOLON -Trainerkollektivs GAV. Bei dieser Trainingsmaßnahme kommen noch die Module „Mobbing - Sensibilisierung“, „Gendermainstream - Sensibilisierung“ und Antidiskriminierungstraining hinzu. Komplett umsetzbar innerhalb einer Wochenveranstaltung.
Diese Trainingsform ist je nach Adressatenalter und individueller Voraussetzungen modifiziert umsetzbar von Grundschule bis Wirtschaftsunternehmen.
Derzeit findet das Trainingsangebot in einer forensisch-psychiatrischen Klinik des LVR sowie in 2 großen Düsseldorfer Versicherungen regelmäßige Beachtung. Vereinzelte Schulprojekte sowohl mit Lehrern als auch mit Schülern wurden umgesetzt.

Text: Hartmut Gähl

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