SOS - Gewalt

SOS - Gewalt - Zentrum für Gewaltstudien in Israel

In den Jahren 1999 bis 2003 haben mehrfach israelische Teilnehmer*innen an Tagungen und Lehrtrainigs der Gewalt-Akademie Villigst (GVA) teilgenommen. Im Verlauf dieser Fortbildungen entstand der Wunsch, diese Arbeitsformen auch für Israel zu übertragen. So wurde nach dem Vorbild der SOS-Gewalt-Akademie Villigst und mit deren Unterstützung die Gründung von "SOS-Gewalt / Zentrum für Gewaltstudien in Israel" vorbereitet und 2004 in Jerusalem gegründet.

Die Arbeit von "SOS Gewalt/Zentrum für Gewaltstudien in Israel" steht in der Tradition eines pragmatischen und undogmatischen Umgangs mit dem Thema Gewalt (vgl.hierzu: "Gewalt Akademie Villigst"). Lange eingeübte und offensichtlich wenig überzeugende Appelle zum Gewaltverzicht im Alltag werden von vielen israelischen Jugendlichen als Hilflosigkeit gedeutet, die in einem Land, das sich durch Stärke und Anwendung von militärischer Gewalt behaupten musste, nicht akzeptiert wird.

SOS-Gewalt - Zentrum für Gewaltstudien in Palästina

Auch die palästinensischen Jugendlichen stehen heute in einer Tradition des Befreiungskampfes, innerhalb dessen die Anwendung von Gewalt als positiver Wert in der Gesellschaft weithin akzeptiert ist - und damit den Wiederaufbau einer zivilen Gesellschaft nach Abschüttelung der israelischen Besatzung zu einer kaum lösbaren Aufgabe werden lässt. SOS-Gewalt wurde 2004 in Ramallah gegründet und 2006 gemeinnützig anerkannt. Beide Zentren arbeiten eng zusammen, sie kooperieren in Seminaren und Fortbildungen von Mitarbeitern, sowie wissenschaftlichen Austausch und beim Einsatz von Volotären aus Europa (z.B. im ASA-Programm). Über die Entwicklung und den Einsatz von Methoden erfolgt ein ständiger Erfahrungsaustausch.

Die Methoden von SOS-Gewalt bieten ein Selbstbehauptungs- und Durchsetzungsrepetoire an, das gewaltfrei erfolgreich ist. Die Einführung dieser Methoden hat eine gute Chancen in Israel wie auch in Palästina, weil sie die bestehenden Zwänge und Rahmenbedingungen der beiden Gesellschaften akzeptiert und aufnimmt.

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