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25.2.2022: Rückblick auf gemeinsamen Workshop von Simone Kascholke und Andreas Leifeld

Wenn Hänsel und Gretel ein Deeskalationstraining in Rheda-Wiedenbrück gemacht hätten…

...dann wären sie vielleicht nicht im Wald vor einem Lebkuchenhaus gelandet, sondern im ehemaligen Franziskanerkloster. Am 25. und 26. Februar hätten Sie dann direkt am Lehrtraining 1, der Weiterbildungsgruppe Wiedenbrück teilnehmen können. Lebkuchen hätte es zwar nicht gegeben, aber sehr leckeren Kuchen…
Sie hätten sich in Kommunikation geübt und viel über sich persönlich erfahren, zum Beispiel, dass sie in ihrem Verhalten auch einen „unerkannten Anteil“ haben.
Bei dem Spiel „Schnick-Schnack-Schnuck im Mittelalter“ hätten sie sich bestimmt in ihre Zeit zurückversetzt gefühlt und gleichzeitig gelernt, dass wir in unserem Denken auch manchmal „Schnick-Schnack-Schnuck“ spielen.  
Sie hätten darüber nachdenken können, ob es Gewalt war, das ihre Eltern sie im Wald ausgesetzt haben, um selbst zu überleben. So haben es die TeilnehmerInnen der Weiterbildungsgruppe im Zusammenhang mit dem Elefantenspiel getan. In diesem Spiel mussten einige als Elefantenjäger die anderen (Elefanten) jagen, um selbst zu überleben. Auf jeden Fall wurde es sehr körperlich.

Nach dem Spiel wurde thematisiert, wie Gewalt ist, dass sie weh tut, aber auch Spaß machen kann. Die Gruppe erarbeitete für sich eine gemeinsame Gewaltdefinition als Grundlage, zur Sensibilisierung und für zukünftiges Handeln.
Nach diesen zwei Tagen könnten Hänsel und Gretel auf jeden Fall die Streittreppe erklären und auf verbale Gewalt reagieren, ohne selbst verbale Gewalt auszuüben, „um die Streittreppe nicht mit hoch zu gehen“. Vielleicht hätten sie sich mit diesem Wissen ja auch verbal mit der Hexe einigen können…“
Darüber hinaus hätten sie viel über Wahrnehmung gelernt – zum Beispiel, dass Wahrnehmung subjektiv ist und schnell mit einer Wertung verknüpft wird – und sich gemeinsam mit der Weiterbildungsgruppe Wiedenbrück in Kooperation geübt.

Also, wenn Hänsel und Gretel ein Deeskalationstraining in Rheda-Wiedenbrück gemacht hätten:
Wären sie vielleicht bei der Hexe wohnen geblieben
Vielleicht wären sie PädagogInnen geworden
Vielleicht hätten sie auch aus dem Wald heraus ihre Eltern versorgt…
Das Wochenende hat sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank an die Gruppe!


Andreas Leifeld

In Trägerschaft des Amtes für Jugendarbeit der EKvW